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Auszeichnung für besonderes ehrenamtliches Engagement beim Bürgerempfang


Neun Mössingerinnen und Mössinger wurden beim Bürgerempfang am Freitag, 12. April 2019 von Oberbürgermeister Bulander für ihr herausragendes Bürgerengagement in der Stadt geehrt. Der Empfang, der seit drei Jahren am Freitag vor Palmsonntag stattfindet ist ein Dankeschön und eine Wertschätzung für alle Bürgerinnen und Bürger.
Über 300 Gäste konnte Oberbürgermeister Bulander in der Aula des Quenstedt-Gymnasiums begrüßen. Neben zahlreichen Mössinger Ehrengästen war auch Bundestagsabgeordneter Dr. Martin Rosemann und Landrat Joachim Walter mit dabei.

Gruppenfoto der Geehrten beim Bürgerempfang am 12. April 2019
 
„Die vielen Ehrenamtlichen und Engagierten, die sich auf besondere Art und Weise für das Gemeinwohl und unsere Gesellschaft einbringen, machen unsere Stadt lebendig und interessant“, so Bulander. In Mössingen wird viel Positives unternommen und erfolgreich erreicht. „ Es macht Freude zu sehen, wie wir unsere Stadt gestalten“. Unzählige Menschen engagieren sich in den Vereinen, Hilfsorganisationen, bei der Jugend- und Seniorenarbeit und bei der Integration der Menschen, die zu uns geflüchtet sind. „Das ehrenamtliche Engagement in unserer Stadt macht Mut“, freut sich Bulander, denn Zukunft gestalten, das ist unsere gemeinsame generationsübergreifende Aufgabe. „Wir dürfen uns glücklich schätzen, Menschen in unserer Stadt zu haben, die Zeit investieren und bereit sind Verantwortung zu übernehmen und sich über Jahre intensiv für ihre Mitmenschen einzusetzen“, dankte Oberbürgermeister Bulander ganz herzlich allen Engagierten.
 
Schon heute möchte ich Sie ermuntern, Vorschläge für die Bürgerehrung 2020 zu machen, denn es gibt sicherlich noch viele weitere Engagierte in unserer Stadt, die eine Ehrung verdient hätten. Lassen Sie es uns einfach wissen!

Die Bürgerehrung 2019 mit Urkunde, Ehrennadel und Blumenstrauß erhielt in alphabetischer Reihenfolge:

Lilli Ankele: "Es ist so schön für Menschen zu sorgen, die man liebt.“

Sie engagierte sich bis vor kurzem noch in der Diakonischen Gruppe in Belsen und war im Auftrag der Kirchengemeinde in Bad Sebastiansweiler für die Bewohnerinnen und Bewohner Bezugs- und Vertrauensperson. Sie machte Jahrzehnte Besuchsdienste und begleitete die Bewohner zu Andachten, half bei der Vorbereitung und Dekoration von Festen und engagierte sich in der Näh- und Stopfgruppe. Durch ihr Vorbild zeigte die heute 90jährige, dass man sich auch im höheren Alter noch ehrenamtlich engagieren kann.

Maria Funk: „Man muss Menschen lieben, um etwas mit andern für andere zu tun!“

Sie bewies als Elternsprecherin Durchsetzungsvermögen und langen Atem. Als Vorstand der Chorgemeinschaft setzte sie viele kreative Ideen um und sorgte mit ihrem Engagement für frischen Wind. Eine besondere Herzensangelegenheit ist ihr Ehrenamt im Hospizdienst. Seit vielen Jahren begleitet sie Sterbende in ihren letzten Stunden. Im Förderverein der Kurklinik Bad Sebastiansweiler organisiert sie federführend die beliebten Advents- und Ostermärkte im Kurpark. Außerdem unterstützt sie regelmäßig das U&D mit ihren Arbeitseinsätzen.

Hermann Griebel: „Es ist noch viel zu tun – packen wir´s an.“

Er ist Experte in Sachen örtlicher Familienforschung und hat die Ortsfamilienbücher für Mössingen und Talheim erstellt. Aktuell arbeitet er an einem neuen Ortsfamilienbuch für Öschingen. Als „Dauergast“ im Stadtarchiv Mössingen stellt er dort Listen der Mössinger Familien mit den Lebensdaten vom 16. bis zu Beginn des 20. Jahrhundert aus den Kirchenbüchern zusammen. In akribischer Fleißarbeit schafft er es neben schlichten Zahlen und Fakten auch spannende Zusatzinformationen aus den Quellen herauszulesen. Dank der alphabetisch geordneten Listen können alle Interessierten ihre private Ahnenforschung mittels dieser Bücher betreiben.

Christoff Herrmann: „Ich bin immer wieder erstaunt und erfreut, wie viele Leute sich in Mössingen ehrenamtlich einbringen – gerade auch im Hintergrund.“

Seit 1976 ist er beim Deutschen Roten Kreuz als ausgebildeter Rettungssanitäter aktiv. Als Lehrer im Quenstedt-Gymnasium baute er den Schulsanitätsdienst auf und betreute ihn 15 Jahre. In fünfundzwanzig Sommerferien bot er zahlreiche Erste-Hilfe-Kurse für Jung und Alt an und wirkte bei Blutspendenaktionen, auch mit französischen Gästen aus der Partnerstadt St. Julien, mit. Er hilft bis heute bei den Umweltspielen und hat bei der Mössinger Tafel als Fahrer mitgearbeitet. Im Kulturcafé Chamäleon engagiert er sich als Vorstand, Kassier und übernimmt Dienste und backt Kuchen. 23 Jahre war er im Harmonika-Club aktiv und macht heute noch mit seinem Akkordeonspiel vielen Menschen bei zahlreichen Anlässen eine Freude.

Gabriele Müller: „Carpe diem!“ – Nutze den Tag

Seit 29 Jahren ist sie im Hospizdienst tätig und begleitet Sterbende, dabei übernimmt sie viele Nachtschichten. Auch in der Telefonseelsorge hilft sie so manchem verzweifelten Anrufer über schwere Stunden in der Nacht hinweg. Sie wird mit einem großen Spektrum an Problemen konfrontiert und gibt dabei ihre Erfahrungen weiter. Ein großes Anliegen von Gabriele Müller ist, dass keine Lebensmittel weggeworfen werden. Bei der Tafel arbeitet sie im Vorstand und koordiniert für jeden der 350 Kunden wöchentlich die genaue Einkaufszeit, stellt neue Ausweise aus und schaut zwei Mal pro Woche zu den Öffnungszeiten, dass der Laden läuft.

Renate Stehle: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche bleibt den Augen verborgen.“

In der Martin-Luther-Kirchengemeinde ist sie im Team des Besuchsdienstes und besucht Geburtstagskinder und Neu-Zugezogene und organisiert den monatlichen Frühstückstreff für ältere Frauen im Goethe-Häusle. Das Frühstück ist für die Besucherinnen ein wichtiger Austausch und ein sehr wirksames Mittel gegen Einsamkeit und dient dem Aufbau sozialer Netzwerke. Im Haus Blumenküche begleitet sie einmal im Monat Bewohnerinnen und Bewohner zum Gottesdienst in die Martin-Luther-Kirche. Seit 10 Jahren koordiniert sie dienstags das vierköpfige Reinigungs-Team des Tafelladens und arbeitet neue Engagierte ein.

Hans Streib: „Das Singen und das Pflegen der Grundstücke und Bäume ist für mich Entspannung!“

Seit 1974 ist er aktives Mitglied als Tenor in der Chorgemeinschaft Mössingen und leitet die sogenannten „Gütles-Crew“ der Chorgemeinschaft, die das Vereinsgelände und die dortige Infrastruktur einschließlich Streuobstwiesen in Schuss hält. In der Chorgemeinschaft war er auch jahrelang im Vorstand tätig und leitet bis heute das Aufbauteam bei Veranstaltungen. Als gelernter Werkzeugmacher betreut er zusammen mit Andreas Schweikert die Mössinger Messerschmiede. Über die Sommermonate öffnet er einmal im Monat sonntags das Museum und macht auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeiten Führungen. Beim Obst- und Gartenbauverein ist er im Ausschuss und gibt Tipps bei Schnittkursen.

Hans G. Wener: „Was man gern macht, ist keine Arbeit. Wenn man viel gern macht, braucht man Helfer, sonst wird es Arbeit!“

Seit 1961 ist er aktives Mitglied im Flugsportverein Mössingen und ist seit 1972 ehrenamtlicher Fluglehrer mit 7.400 Starts und 2.300 Flugstunden. Fünf Jahre war er 1. Vorsitzender des Vereins und ist seit fast 30 Jahren Prüfungsrat und Sachverständiger beim Regierungspräsidium Tübingen. Seit vielen Jahren engagiert er sich für das Streuobst. Ob als 1. Vorsitzender im Obst- und Gartenbauverein Mössingen, als Fachwart für Obst und Garten, geprüfter Obstbaumpfleger und als Engagierter bei der Agenda 2010 und der Gründung des Netzwerk Streuobst. In zahlreichen Vereinen und Gremien rund um das Thema Streuobst ist er Mitglied, Ideen- und Ratgeber, Initiator und Aktiver. Das Engagement geht vom Schnittkurs über Saftpressen mit Schulen und Kindergärten bis zum Planer und Realisierer des Lehrgartens des OGV im Weiten Hardt.

Gerhard Wiech: „Gutes Tun ist mein Lebensmotto.“

Seit 25 Jahren besucht er fast täglich Bewohnerinnen und Bewohner im Haus an der Steinlach, um mit ihnen einfach zu „schwätzen“, zu singen, zuzuhören und spazieren zu gehen. Sonntags singt er mit einem kleinen Chor in den einzelnen Stationen. Außerhalb des Pflegeheims kümmert er sich am Telefon um die älteren Geburtstagskinder aus der Kirchengemeinde. Nicht selten ist er einer der wenigen Sozialkontakte der Älteren, denen er mit seinen Anrufen Freude und Zuversicht schenkt. Durch seine kontinuierliche Zuwendung hilft er gegen die Vereinsamung der einzelnen Menschen.
Gerhard Wiech konnte leider an dem Ehrungsabend nicht teilnehmen. Er erhielt die Bürgerehrung bei sich zu Hause
 
Stellvertretend für die Geehrten sprach Christoff Herrmann bewegende Dankesworte in denen die ehrliche und dankbare Stimmung der Geehrten und der Aspekt, dass Sie diese Ehrung im Namen für alle ehrenamtlich Tätigen annehmen wollen, zum Ausdruck kam. Er gab den Dank zurück an: Die Stadtverwaltung namentlich Frau Schott als Koordinatorin für das Bürgerengagement, den Oberbürgermeister, das Auswahlgremium, die Vorschlagenden, die Ehepartner und vor allem an alle in Mössingen in den 178 Vereinen und Organisationen ehrenamtlich Engagierte. Aus Kompetent fürs Engagement machte er kurz „Kompliment fürs Engagement“ und erhielt dafür viel Applaus!
 
Die Chorgemeinschaft Mössingen e.V. unter der Leitung von Christoph Zolg umrahmte den Festabend mit einer bunten musikalischen Vielfalt. Der kräftige Applaus nach den englischen, aber auch schwäbischen Stücken zeigte die Begeisterung der Zuhörer für die kraftvoll vorgetragenen Werke. Beim anschließenden Stehempfang übernahm der Musikverein Mössingen e.V. gekonnt die Bewirtung, auch dafür ein herzlicher Dank.
 
Zum Bürgerempfang wurde eine Broschüre mit einem Portrait der Geehrten und einem Jahresrückblick in Bildern gestaltet. Die Broschüre ist im Rathaus – Eingangsbereich und bei den Ortschaftsverwaltungen erhältlich.

Broschüre zum Bürgerempfang 2019