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Am Sonntag, 4. Juli alle Museen geöffnet


Am kommenden Sonntag, den 4. Juli sind alle Mössinger Museen geöffnet. Die Historische Messerschmiede und das Rechenmacherhaus öffnen von 14 bis 17 Uhr, das Museum Kulturscheune mit Cafébetrieb bis 18 Uhr. In der Kulturscheune bietet die Terrasse einen schattigen Platz für Kaffee und Kuchen.

Historische Messerschmiede

In der Messerschmiede werden die Besucher in die Zeit vor 100 Jahren zurückversetzt. Bis 1920 betrieb Johannes Nill die Werkstatt und stellte Messer her. Zehn Jahre zuvor hatte der Messerschmied eine erste elektrische Schleifmaschine angeschafft, denn in Mössingen wurde in dieser Zeit der erste Strom produziert. Vor der Elektrifizierung hatte die ganze Familie mithelfen müssen, wenn es ans Messerschleifen ging. Die Frau und die Kinder des Schmieds trieben dabei einen Schleifmechanismus über ein Holzrad an. Sohn und Nachfolger Robert Nill erweiterte und modernisierte die Werkstatt umfassend und betrieb sie bis Ende der 1970er-Jahre. Am Sonntag wird in der Messerschmiede geschmiedet und geschliffen.

Museum Rechenmacherhaus

Das Museum Rechenmacherhaus gibt Einblicke in eine andere örtliche Handwerkswelt. Mössingen war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Hochburg des Rechenmacherhandwerks. Um die 50 Rechen- und Gabelmacher gab es damals im Ort. Die Mössinger Rechen und Gabeln waren weit über die Region hinaus bekannt. Um 1900 wurden jährlich etwa 40.000 Stück über die Bahnstrecken nach Stuttgart, Heilbronn oder Ulm versendet. Das Museum Rechenmacherhaus zeigt die Werkstatt, in dem Wilhelm Wagner, einer der letzten Mössinger Rechenmacher, bis 1980 gearbeitet und gelebt hat. Das Haus stammt aus dem 16. Jahrhundert und zeigt die beengten Lebens- und Arbeitsverhältnisse früherer Zeiten.

Nierentisch & Petticoat im Museum Kulturscheune

Das Museum Kulturscheune präsentiert die Ausstellung „Nierentisch & Petticoat – die 1950er-Jahre in Mössingen“ und entführt in das Jahrzehnt der Aufbau- und Wirtschaftswunderjahre. Passend zur bevorstehenden Urlaubszeit sind in der Schau auch Reiseziele der 1950er-Jahre zu entdecken. Viele Deutsche träumten damals von Italien, aber die weite Reise war nicht für jeden erschwinglich. Nur wenige besaßen ein Auto. Die ersten motorisierten Gefährte waren Zweiräder. Mit dem Motorrad konnten dann immerhin die Alpenländer Schweiz und Österreich bereist werden. Die Ausstellung zeigt unter anderem Fotoalben und Souvenirs von Mössingern aus dieser Zeit. Der Besuch im Museum lässt sich mit Kaffee und Kuchen auf der schönen Terrasse verbinden.

Infos:

  • Historische Messerschmiede, Hirschgasse 13 und Rechenmacherhaus, Waibachstr. 15, geöffnet 1. Sonntag im Monat 14 bis 17 Uhr (nächste Termine 1.8., 5.9., 3.10.)
  • Museum Kulturscheune mit Cafébetrieb, Brunnenstr. 3/1, sonntags 14 bis 18 Uhr
  • Telefon: 0 74 73 / 27 20 12, E-Mail: museum(at)moessingen.de, Virtuelle Einblicke: www.moessingen.de/nierentisch

Collage mit Bildern der vier Mössinger Museen