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Auszeichnung für besonderes ehrenamtliches Engagement beim Bürgerempfang


Zehn Mössingerinnen und Mössinger wurden beim Bürgerempfang am Freitag, 16. Juli 2021 von Oberbürgermeister Michael Bulander für ihr herausragendes Engagement in unserer Stadt geehrt. Der Bürgerempfang mit der Bürgerehrung ist ein Dankeschön und eine Wertschätzung für alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt.

Die Veranstaltung findet eigentlich immer am Freitag vor Palmsonntag statt. Nachdem sie im Jahr 2020 Corona-bedingt abgesagt werden musste und ein früherer Termin in diesem Jahr aufgrund der hohen Inzidenzen ebenfalls nicht möglich war, konnten wir sie am vergangenen Freitag endlich nachholen.

Entsprechend der aktuell geltenden Corona-Verordnung durften wir diesmal leider deutlich weniger Gäste empfangen als üblich. Neben den Geehrten mit jeweils einer Begleitperson, einigen Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung und den Pressevertretern begrüßte OB Bulander auch Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, die Bundestagsabgeordneten Dr. Christopher Gohl und Dr. Martin Rosemann, die Landtagsabgeordnete Dr. Dorothea Kliche-Behnke und Landrat Joachim Walter in der Aula der Friedrich-List-Gemeinschaftsschule. Damit alle Bürgerinnen und Bürger die Veranstaltung verfolgen konnten, gab es einen Livestream auf YouTube, den seither knapp 500 Personen aufgerufen haben. Für alle, die noch (einmal) reinschauen möchten, bleibt das Video dauerhaft abrufbar.

Hinweis: Wegen eines technischen Problems bei der Aufnahme kommt es beim Abspielen des Videos über Endgeräte, die nur einen Lautsprecher haben, zu Tonstörungen. Sollte das bei Ihnen der Fall sein, verwenden Sie Kopfhörer oder ein Gerät mit Stereo-Lautsprechern.

„Wir dürfen uns glücklich schätzen, Menschen in unserer Stadt zu haben, die Zeit investieren, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und sich über Jahre hinweg intensiv für ihre Mitmenschen einzusetzen. Menschen, die mit Entschiedenheit für das Engagement, für die Sache und für andere im Ehrenamt da sind“, leitete Bulander die Ehrung ein. Die drei Frauen und sieben Männer, die heute geehrt würden, stünden für das große ehrenamtliche Engagement in Mössingen und erbringen für ihre Mitmenschen wertvolle Arbeit, die unsere Anerkennung verdiene. „Mössingen hat eine sehr gute, wunderbare Ehrenamtskultur. Darüber darf sich eine Stadt wirklich sehr freuen. Wir dürfen stolz sein auf das Engagement in unserer Stadt und ganz besonders auf jene Frauen und Männer, die heute geehrt werden und die mit Herzblut bei der Sache sind. Sie sind Vorbilder für unsere Gesellschaft, sie sind Botschafterinnen und Botschafter für bürgerschaftliches Engagement“, schloss Bulander seine Ansprache ab, nicht ohne dazu aufzurufen, schon jetzt Vorschläge für die nächste Bürgerehrung im Jahr 2022 einzureichen.

Die Bürgerehrung mit Urkunde, Ehrennadel und Blumenstrauß erhielten in alphabetischer Reihenfolge:

Rainer Bochtler: "Dem Mitmenschen zu sagen: ‘Du bist gesegnet – ein Segen bist Du!‘“

Als ehrenamtlicher Seelsorger im Haus an der Steinlach wendet er sich seit vielen Jahren den Bewohnerinnen und Bewohnern zu, hilft ihnen beim Ankommen, schenkt Nähe und nimmt Ängste. Er hat immer Zeit für ein Schwätzle über Gott und die Welt und lässt die Menschen spüren, dass sie nicht alleine sind. Er war außerdem im Heimbeirat tätig und Mitbegründer der Mössinger Hospizarbeit, die im Haus an der Steinlach ihre Anfänge hatte. Jahrelang war er als Hospizler bei Tag- und Nachtwachen im Einsatz.

Josef Buschbacher: „Helfen ist Pflicht. Ich gebe mit großer Freude mein in fast 40-jähriger Tätigkeit erworbenes IT-Wissen gerne an ältere Mitbürger weiter.“

Als gelernter Informatiker fand Josef Buschbacher im Senioren-Internet-Café Mössingen e. V. (SIC) die perfekte Aufgabe für seinen Ruhestand. Seit 2009 organisiert er Seminare im SIC und vermittelt Computerwissen an Jung und Alt. Gemeinsam mit seinem Team stattete er im Laufe der Jahre den Schulungsraum und das Büro mit aktueller, seniorengerechter Technik aus, so dass gerade Ältere sich dort mit ihren Fragen rund um das Thema Computer gut aufgehoben fühlen. 2011 kam die PC-Ambulanz dazu, seither können die Vereinsmitglieder ihre „Patienten“ sogar zur Reparatur vorbei bringen.

Prof. Dr. Dines Christen: „Ein Bästenhardter mit dänischem Pass.“

Wissenschaftliche Themen aus verschiedenen Disziplinen so zu vermitteln, dass auch Menschen außerhalb der Mauern der Universität sie verstehen können: das ist sein Ansinnen. Die Vortragsreihe „Verständliche Wissenschaft“ ist eines der Angebote des Vereins Bürger für Bästenhardt, in dem Dines Christen seit der Gründung vor 19 Jahren Vorstandsmitglied ist. Durch dieses für die Besucherinnen und Besucher kostenlose Angebot holt er die Welt der Wissenschaft für ein fachfremdes Publikum nach Mössingen und spricht die Zuhörerschaft mit Themen an, die vielen Menschen sonst eher verborgen bleiben.

Ute Dürr: „Der Mensch steht im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Handelns.“

Die Idee, die hinter dem Verkauf von fair gehandelten Waren steht, gefiel ihr von Anfang an, schon als das Konzept zu Beginn der 80er Jahre noch ganz neu war. Sie hatte bald den Wunsch, selbst in einem der ehrenamtlich geführten Weltläden mitzuarbeiten und sich damit für einen gerechteren Welthandel einzusetzen. Ab 2002 bot sie zusammen mit ihrem Team ein stetig wachsendes Sortiment fair gehandelter Waren an, zum Beispiel in Kirchen oder auf dem Weihnachtsmarkt, und erfüllte durch die Teilnahme an Eine-Welt-Wochen und Eine-Welt-Festen einen wichtigen Bildungsauftrag. Ute Dürr war es auch, die sich für den Weltladen in der Stadtmitte einsetzte, der im Februar 2020 in unserer Innenstadt eröffnete.

Susanne Geißler: „Wirlewitz ist Abenteuerurlaub vom eigenen Leben.“

Sie leitet gemeinsam mit einem großen Team seit zehn Jahren das „Camp für Kids mit Wirlewitz“ in den Sommerferien auf der Olgahöhe. Die teilnehmenden Kinder können während dieser Zeit unbeschwert in eine „andere Welt“ abtauchen und lernen in der schönen Umgebung im Wald spielend wichtige Kompetenzen für ihr Leben. Die Jugendlichen, die sich dort als Helferinnen und Helfer engagieren, bekommen durch ihr freiwilliges Engagement schon früh vermittelt, wie positiv Ehrenamt sein kann, und bleiben dem Camp meist jahrelang als Ehrenamtliche erhalten.

Walter Maier: „Gegenseitiges Vertrauen ist die Basis für eine zufriedene und erfolgreiche Zusammenarbeit.“

Seit über 40 Jahren ist er ehrenamtlich als Übungsleiter und Trainer in der Turnabteilung der Sportvereinigung tätig. Während seiner aktiven Laufbahn als Abteilungsleiter hat er die Geschicke und den Werdegang des Turnsports in Mössingen über 25 Jahre hinweg erfolgreich mitgestaltet. Generationen von jungen Menschen hat er trainiert und zu sportlichen Erfolgen geführt. Dass Mössingen schon lange Zeit eine Turn-Hochburg mit ehrenamtlichen Trainer/innen aus den eigenen Reihen ist, ist auch dem großen Engagement von Walter Maier zu verdanken.

Brunhild Seitz: „Glücklich, wer gebend helfen kann.“

Sie war Initiatorin und Gründungsmitglied des Besuchsdienstes in Öschingen, der 1991 zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde Öschingen gegründet wurde. Sie leitet die Gruppe bis heute, die aus elf Frauen und einem Mann besteht, die sich für jeweils einen Menschen im Dorf engagieren. Zuhören und einfach da sein sind ihre wichtigsten Aufgaben, doch sie helfen auch beim Ausfüllen von Formularen, beim Wegbringen der Post oder erklären amtliche Schreiben. Brunhild Seitz organisiert außerdem Fortbildungen zu Themen wie Demenz oder Depression, die den Besuchsdienst berühren.

Rolf Steinhilber: „Ich engagiere mich gerne ehrenamtlich, weil ich das Gefühl habe, einen Teil meiner Energie dem Allgemeinwohl bereitzustellen.“

Er engagierte sich von 1983 bis 1993 als 2. Vorsitzender im Harmonica-Club Mössingen e. V. (HCM). Heutzutage ist er dort als Ausschussmitglied und Passivenvertreter aktiv und kümmert sich mit großem Engagement um die Nachwuchsgewinnung. Zusammen mit dem Vereinsvorstand initiierte er die seit 1989 auf Vereinsebene bestehende Partnerschaft zwischen dem HCM und dem Radfahrverein im kleinen Städtchen Viry in Frankreich, die ein wichtiger Bestandteil der Freundschaft mit unserem Partnerschaftskanton St.-Julien-en-Genevois ist. Seit 2017 fährt Rolf Steinhilber auch für das Bürgerauto der Mössinger Bürgerstiftung und unterstützt damit ältere Menschen beim Einkaufen, bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und dem sicheren Erreichen von Terminen.

Marcel Valin: „Ehrenamt ist Teamarbeit.“

Im Alter von 17 Jahren übernahm er die Leitung für das „Umsonst & Draußen“-Festival, bei dessen Organisation er schon mithilft, seit er zwölf Jahre alt ist. Gemeinsam mit seinem Team fragt er Bands an, kümmert sich um die Finanzen, hält den Kontakt zur Stadt und organisiert alles, was zum Gelingen der zweitägigen Veranstaltung wichtig und notwendig ist. Ihm liegt es am Herzen, dass junge Menschen in Mössingen ein attraktives kulturelles Angebot vor Ort haben, darum macht er immer noch weiter, obwohl er mittlerweile berufsbedingt in Berlin wohnt. Marcel Valin ist ein großes Vorbild für Jugendliche, weil er ihnen zeigt, dass es sich lohnt, sich für eine Herzensangelegenheit zu engagieren.

Günter Veith: „Wenn Not am Mann war, habe ich geholfen.“

Seit dem Ende der sechziger Jahre kassierte er, der bis zu seinem 70. Lebensjahr selbst ein begeisterter Fußballspieler war, bei Heimspielen der Fußballmannschaft der Sportvereinigung die Eintrittsgelder. Hatte der Verein Auswärtsspiele, so reiste er stets mit und begleitete die Mannschaft. Sonntag für Sonntag engagierte er sich über fünf Jahrzehnte hinweg jeweils zwischen drei und vier Stunden für den Verein. Zusätzlich führte er mehrere Jahre lang die Mitgliederliste von aktiven und passiven Vereinsmitgliedern. Nach seinem 75. Geburtstag beendete er seine Tätigkeit als Platzkassier, bleibt dem Verein aber weiterhin sehr verbunden.

OB Bulander und Barbara Schott, Koordinatorin für Bürgerschaftliches Engagement in der Stadt Mössingen, mit den zehn Geehrten. Hinten von links: Barbara Schott, OB Michael Bulander, Walter Maier, Marcel Valin, Günter Veith. Vorne von links: Susanne Geißle

Stellvertretend für alle Geehrten sprach Prof. Dr. Dines Christen ein Grußwort, in dem er die Mössingerinnen und Mössinger dazu aufrief, künftig mehr junge Menschen für die Bürgerehrung vorzuschlagen.

Der Harmonika-Club Mössingen e. V. unter der Leitung von Franc Zibert begleitete den Abend sowohl mit klassischer Musik als auch mit poppigen Stücken. Die Bewirtung beim anschließenden Stehempfang übernahm die Chorgemeinschaft Mössingen. Beiden Vereinen ein herzliches Dankeschön für ihren gelungenen Beitrag!

Die Broschüre zum Bürgerempfang 2021

Alle Informationen zum Bürgerempfang 2021 haben wir in einer Broschüre für Sie zusammengefasst. Neben einer Übersicht über alle Geehrten enthält sie auch einen Mössinger Jahresrückblick in Bildern. Die Broschüre liegt im Eingangsbereich des Rathauses und in den Ortschaftsverwaltungen aus und ist kostenlos. Sie steht außerdem unter folgendem Link zum Download bereit:

Broschüre zum Bürgerempfang 2021