Viel los bei der Ausstellungseröffnung „Garne. Stoffe. Waren – Vom Wert des Textilen“
In der Pausa Tonnenhalle wurde am vergangenen Donnerstag die neue Ausstellung „Garne. Stoffe. Waren – Vom Wert des Textilen“ mit einer feierlichen Vernissage eröffnet.
Oberbürgermeister Michael Bulander begrüßte zu Anfang die gut 90 Besucher und Museumsleiterin Dr. Franziska Blum führte in die Ausstellung ein. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftswerk des Arbeitskreises Textil im Museumsverband Baden-Württemberg, an dem neben dem Stadtmuseum Mössingen das Webereimuseum Sindelfingen, das Maschenmuseum Albstadt, das Heimatmuseum Reutlingen, das Stadtmuseum Esslingen und das Miedermuseum Heubach beteiligt sind. Jedes der beteiligten Museen präsentiert ein besonderes Exponat aus seiner Textilsammlung. Besonders ins Auge fallen ein Korsett (um 1900) aus dem Miedermuseum Heubach oder ein Modell eines Jacquardwebstuhls aus dem Webereimuseum Sindelfingen.
Museumsleiterin Franziska Blum erläuterte: „Im zweiten Teil der Ausstellung ging es uns darum, den Verlust der einstmals hier im Lande und in Mössingen so vielfältigen Textilindustrie dem heutigen schnellen Konsum von Textilem gegenüberzustellen. Deshalb stellt die Ausstellung die textile Kette von der Faser über den Garn zum Stoff bis hin zum Konsum und der Entsorgung dar“. Bei den Fasern kann man traditionelle Materialien wie Wolle, Hanf und Leinen betrachten, die bereits im 19. Jahrhundert durch die aus Amerika importierte Baumwolle in den Hintergrund gedrängt wurde. An den weiteren Stationen der textilen Kette wird dann die Vielzahl der einst hier in Mössingen produzierenden Betrieben vorgestellt wie beispielsweise die Seidenspinnerei Amann, die Buntwebereien Hummel und Burkhardt, Trikotagehersteller wie Merz, Schöller, Dölker oder Wagner, die Frottierweberei Mehl, die Textildruckfirma Pausa sowie die Berufskleidungsproduktion Merk. In Mössingen bzw. Öschingen existieren heute nur noch zwei Betriebe – die Bandweberei Schanz und Textilveredlung Keller.
Viele Mitarbeiter und Unternehmer der einstigen und jetzigen Mössinger Firmen waren bei der Vernissage anwesend und freuten sich, dass sie in der Ausstellung dargestellt sind. Viele der ausgestellten Exponate wurden dem Museum kurz zuvor zur Verfügung gestellt.
Das Gitarrenensemble der Jugendmusikschule Steinlach mit Luis Herold, Daphnis Beyreuther, Frederik Steinbrecher, Sarah Joos und Pauline Orlowski sowie die Sängerin Aminata Sabati umrahmten das Programm.
Übrigens, am Mittwoch, 30. November 2022 um 16:30 gibt es eine Führung durch die Ausstellung mit Dr. Franziska Blum. Kommen Sie ohne Anmeldung einfach vorbei!