Dienstleistung

Weiterentwicklung Blumenstadt

bereits seit 1992 sät die Stadt Mössingen auf ihren öffentlichen Grünflächen und Straßenrändern jährlich Sommerblumen an. Im Jahre 2001 gewann die Stadt mit diesem besonderen Konzept eine Goldmedaille beim Bundeswettbewerb der Entente Florale. Es wurden eigene Saatgutmischungen mit dem Titel „Mössinger Sommer“ entwickelt, die nicht nur von der Stadt verwendet werden, sondern auch bei anderen Kommunen, Firmen, Parks oder privaten Gartenfreunden weit über Deutschland hinaus Verwendung finden.

Die Stadt Mössingen kann auf jeden Fall als Pionier für die Erprobung von Ansaaten im öffentlichen Stadtgrün in Deutschland genannt werden. Im Nachgang des Anfangerfolges 'Mössinger Sommer' und des Bekanntwerden dieses innovativen Konzeptes in den 2000er Jahren, wurden die Märkte mit hunderten von Blütenmischungen div. Saatguthersteller regelrecht überschwemmt. Zwischenzeitlich sind die oftmals exotischen einjährigen Mischungen in die Kritik geraten und werden in Fachkreisen sogar als Negativbeispiel angeführt. Dennoch haben einjährige Ansaaten nach wie vor ihre Berechtigung, als farbenfroher Eyecatcher, punktuell oder linear, an prominenter Stelle im öffentlichen Stadtgrün.

Die heutige Grünflächengestaltung im Siedlungsbereich der Stadt Mössingen mit Teilorten orientiert sich vermehrt an den Ansprüchen von Biodiversität, Vielfalt heimischer Arten und Kostenreduktion durch Nachhaltigkeit. Das Gros geeigneter Grün- und Blühflächen in der Stadt sollen über Jahrzehnte schöne, ausdauernde, ökologisch auch für Insekten wertvolle Wildblumensaaten aus heimischen Arten ausmachen.

Diese standortgerechten Blumenwiesen bestehen aus Blumen und Gräsern heimischer Wildarten. Um diese Blumenwiesen langfristig artenreich zu erhalten müssen diese, je nach Wüchsigkeit und Standort, zumeist 2 mal pro Jahr gemäht werden, mit Abtrag des Schnittgutes. Natürlicherweise erfolgen diese Schnitte auch zur Blütezeit der Blumen Ende Mai/Anfang Juni (erster Schnitt) und Ende August/Anfang September (zweiter Schnitt). Manche Stimmen möchten - zum vermeintlichen Schutz der Insekten - auf das Mähen gänzlich verzichten, aber gerade dieses Unterlassen würde die Lebensgrundlage der artenreichen Wiesengesellschaften und den Lebensraum und Nahrungsquelle der Insekten dauerhaft zerstören.

Besonders durch den frühen Schnitt wird der Grasaufwuchs im Frühjahr geschwächt und die konkurrenzschwächeren Blumen bekommen Licht und werden für eine Nachblüte gestärkt. Dadurch, daß die Flächen im Stadtgebiet zeitversetzt und abschnittsweise gemäht werden und weitere Blütenpflanzen wie Stauden und Gehölze zur Verfügung stehen, bleibt das Nahrungsangebot der Tierwelt in ausreichendem Maße erhalten.

Im Übergang zu innerörtlichen Bereichen können Ansaaten auch mit strukturgebenden Gerüstpflanzen z.B. aus Solitärgräsern oder Form- bzw. freiwachsenden Gehölzen getaktet und kombiniert werden. Bei erhöhtem Repräsentationsanspruch z.B. Innenstadt ist eine attraktive und ausdauernde Stauden- oder Staudenmischpflanzung mit duftigen Gräserhorsten die beste Wahl. Geophyten übernehmen hierbei den Frühjahrsauftakt des ganzjährigen Blütenreigens.

Die Pflanzungen von Blüten- und Vogelnährgehölzen sowie Klimabäumen, insektenfreundlichen Stauden, Wildrosen und Blumenzwiebeln ergänzen die Vielfalt der Blumenstadt.

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