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„Wirtschaft trifft Kommune“: Über 50 Unternehmer, IHK und Stadt Mössingen im Austausch


Dr. Hans-Ernst Maute, Vizepräsident des IHK Präsidiums, ging zunächst in seinem Vortrag auf aktuelle politische Themen ein, die die Wirtschaft in der Region mittelbar und teilweise auch direkt betreffen. Aktuelle Handelskonflikte der USA mit China aber auch der USA mit Europa würden das wirtschaftliche Klima erschweren, ebenso nannte er den „Brexit“ als Gefahr für den Handel mit dem Vereinigten Königreich. Er brachte dabei Beispiele aus seinem eigenen Betrieb in Bodelshausen und konnte Erfahrungen aus anderen IHK Veranstaltungen berichten.

Wirtschaft trifft Kommune: Herr Maute berichtet

Weiter ging Maute auf eine von der IHK im Frühjahr erhobenen Standort- und Zufriedenheitsumfrage ein. Diese war unter allen IHK Betrieben im Kammerbezirk erhoben worden und brachte für Mössingen hauptsächlich positive Ergebnisse. So seien die Unternehmen mit dem Wirtschaftsstandort insgesamt überaus zufrieden. In manchen Detailfragen, wie z.B. der Sicherheit oder der Verkehrsanbindung, habe Mössingen eher durchschnittlich abgeschnitten. „Bei beiden Themen gibt es vor allem Nachholbedarf in Land und Bund“, so Maute. Außerdem seien die gefühlte Sicherheit und die reale Sicherheit oft zwei unterschiedliche Dinge.
Oberbürgermeister Bulander berichtete in seinem Vortrag über die aktuellen Themen der Stadtentwicklung, hier besonders über den derzeitigen Stand der Umsetzung im Bereich Innenstadt und die notwendigen Änderungen der Verkehrsführung. Mit drei großen Baustellen sei hier im Moment viel in Bewegung und das sei insbesondere für den Handel eine Herausforderung. Im PAUSA-Quartier wurde mit Café und Infozentrum für Streuobst mehr Leben in das Quartier gebracht. „Wir freuen uns sehr, dass beides sehr gut angenommen wird“, meinte Bulander. Durch einen Infopunkt im Café sei auch die Stadt präsent, die Besucher können sich hier ausgiebig informieren.

Wirtschaft trifft Kommune: Herr Bulander berichtet

Beim Thema Gewerbeflächen berichtete er von einer aktuellen Erhebung des Regionalverbands Neckar-Alb. Dieser habe für Mössingen über 400 innerörtliche Baulücken (Wohnen und Gewerbe) gezählt. Diese gelte es in den kommenden Jahren zu aktivieren und zu nutzen, leider seien diese aber fast alle in Privatbesitz und für die Stadt oft nicht greifbar. Perspektivisch berichtet der Oberbürgermeister von der geplanten Fertigstellung der B27 im Jahr 2027. „Dann entstehen zwischen Ofterdingen und Mössingen neue interessante Gewerbeflächen“. Ein interkommunales Gewerbegebiet wolle man angehen.
Beim Thema Breitbandversorgung /schnelles Internet konnte die Stadt mitteilen, dass sich die bisherigen Förderbedingungen von Bund und Land geändert haben. Bisher war es eine Voraussetzung, dass in jedem Gewerbegebiet mindestens zwei Eigentümererklärungen mit einer Zusage für einen Eigenanteil von 2.000 Euro vorliegen. Jetzt haben sich die Förderbedingungen dahingehend geändert, dass dieser Eigenanteil für einen Ausbau nicht mehr zwingend notwendig ist. Deshalb führe die Stadt derzeit ein neues „Markterkundungsverfahren“ durch, das bis Ende 2018 läuft. Dann könnten 2019 die Ausschreibungen für die Tiefbauarbeiten laufen. Daneben kündigte Bulander an, dass nach Gesprächen mit den beiden großen Netzbetreibern, die Telekom angekündigt habe, 2019 das Netz in ganz Mössingen auf bis zu 250 Mbit/s auszubauen, so dass es keine „weißen Flecken“ im Stadtgebiet mehr gebe. Eine separate Information dazu folge in Kürze.

Positives zu berichten gab es auch bei der Gästeentwicklung. Stark angestiegen sind in diesem Jahr die Übernachtungsmöglichkeiten in der Stadt Mössingen. Durch zusätzliche Investitionen verschiedener Hotelbetreiber sei die Anzahl der Betten innerhalb eines Jahres von 140 auf 269 angestiegen. Privatzimmer und Ferienwohnungen seien dabei noch nicht eingerechnet. Auch hier gab es einen Zuwachs. Claudius Mähler, Wirtschaftsförderer der Stadt Mössingen ging weiter auf aktuelle Projekte ein, die gemeinsam mit dem HGV Mössingen durchgeführt würden. Erstmals 2018 wurde das Azubi-Speed-Dating mit rund 20 Unternehmen und über 200 Schülern durchgeführt. Die nächste Veranstaltung ist im Herbst 2019 geplant, diesmal vergrößert mit anderen Gemeinden im Steinlachtal. „Wir sehen den Wirtschaftsraum Steinlachtal als Ganzes“, so Mähler. Mit den anderen Gemeinden sei man in guten Gesprächen. Und 2019 findet daneben auch wieder eine Steinlachmesse statt, die große Gewerbeschau mit über 100 Unternehmern. Der Wirtschaftsförderer erläuterte das Messekonzept und die Standkosten und warb bei den Unternehmern, sich bereits jetzt Standplätze zu sichern. „Wir wollen die Steinlachmesse wieder zum Schaufenster der Region machen und die Wirtschaftskraft einem breiten Publikum zeigen“, so Mähler.

Wirtschaft trifft Kommune: Herr Mähler berichtet