Wandern in Mössingen ist immer abwechslungsreich, spannend und wohltuend - aber mehr als "nur" Premiumwandern. Dafür sorgt alleine schon das vielfältige, ausgeschilderte Wegenetz der drei Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins (SAV). Die vom SAV markierten Strecken lassen sich gut zu Rundwanderungen kombinieren. Nachfolgend empfehlen wir Ihnen einige weniger bekannte Rundwege, die zwar nicht oder nur teilweise ausgeschildert sind, aber mit der Beschreibung und einer Karte gut begehbar.
Durch Mössingens Teilort Talheim führt aber auch der Albsteig (HW1/Schwäbische Alb Nordrandweg). Als Qualitätswanderweg und einer der "Top Trails of Germany" verbindet er den Nordrand der Schwäbischen Alb zwischen Tuttlingen und Donauwörth auf einer Länge von rund 350 km.
Die Erlebnisroute verläuft auf abwechslungsreichen und großteils naturbelassenen Pfaden über weite Strecken direkt an der Traufkante und mit faszinierenden Weitblicken.
Aufgrund seiner tollen Natur und herrlichen Landschaft zwischen Albkante, Streuobstwiesen und Steinlachtal, gibt es unzählige Wandermöglichkeiten am Mössinger Früchtetrauf.
Eine herrliche Streckenwanderung mit guter Busanbindung ist zum Beispiel die Rundtour "Mit besten Aussichten über's Rossfeld zum Steinlachursprung". Zugegeben - diese Wanderung fordert. Aber sie liefert auch: zwischen Öschingen und Talheim tolle Fernsichten, wilde Natur, Waldeinsamkeit, abwechslungsreiche Wege und sagenhafte Geschichte. Die Tourbeschreibung gibt es im Internet auch unter www.schwaebischealb.de).
Andere empfehlenswerte Rundwege sind der Leberblümleweg in Talheim und die Öschinger Drei-Berge-Tour. Oder wandern Sie doch mal von Talheim vorbei an den "Wasserfällen" hoch zum Kornbühl mit seiner Kapelle und wunderbaren Aussicht. Sehr schön ist auch eine Runde vom Alten Morgen in Belsen hoch nach Beuren und durch das Hirschental zurück. Auch der Filsenberg, Riedernberg oder Farrenberg bieten tolle Wege.
Auch auf verschiedenen Tourenportalen erhalten Sie Wandervorschläge in Mössingen, z.B.
Individuell passende Vorschläge erhalten Sie außerdem gerne bei der Tourist-Info der Stadtverwaltung (tourismus@moessingen. de).
Unseren Touren-Tipps für Rundwanderwege am Mössinger Früchtetrauf:
Tolle Fernsichten, wilde Natur, Waldeinsamkeit, abwechslungsreiche Wege und sagenhafte Geschichte erwarten uns
- Strecke: 14,3 km
- Dauer: 4:30 Std
- Aufstieg: 601 hm
- Abstieg: 589 hm
- Tourverlauf (GPX)
- Tourverlauf (KLM)
- Übersichtskarte
Eingebettet zwischen dem Firstberg und den Ausläufern der Schwäbischen Alb, schmiegen sich die ehemals selbständigen Bauern- und Handwerkerdörfer Öschingen und Talheim mit ihren ausgedehnten Streuobstwiesen, kleinen Feldern und den uralten Buchenwäldern idyllisch an den Albtrauf.
Am Bushalt „Reutlinger Straße“ in Öschingen, gelegen an der Ortsdurchfahrt Richtung Gönningen, beginnt die Wanderung. In Talheim endet sie. Vom dortigen Bushalt „Alte Post“(14 km) fahren drei Buslinien direkt bzw. über Mössingen zurück nach Öschingen.
Von Öschingen aus schlängelt sich der Pfad durch Naturschutzgebiet hinauf zum Aussichtspunkt Kalkofen.
Mit Blick auf den 100 Jahre alten Albvereinsturm geht es mit leichtem Gefälle am Rossberg vorbei, dann hinab ins Öschenbachtal, vorbei am Hirschhäusle und über den Eichberg wieder hinauf zum Albtrauf. Nach einer Panorama-Rast auf dem Bolberg führt der Albsteig vorbei an alten Schanzen zur ehemaligen keltischen Heidenburg auf dem Riedernberg. Dann hinab durch prächtige Buchen-Hangwälder und schmale Waldschluchten in das beginnende Steinlachtal und ins idyllisch am Albtrauf gelegene Talheim - wie Öschingen heute Teilort der Großen Kreisstadt Mössingen.
Unterwegs eröffnen sich gleich mehrfach herrliche Aussichten auf einige der schönsten Stellen der mittleren Alb. Die Sicht reicht über die Ausläuferberge des Albtraufs bis zum Schwarzwald und weit ins Neckartal über den Stuttgarter Fernsehturm hinaus. An der Strecke liegen alte Buchen-Hangwälder, in denen noch der streng geschützte Alpenbock (Rosalia alpina) zu beobachten ist, ein blaugemusterter Bockkäfer, der nur an wenigen Stellen der Alb vorkommt und vom Aussterben bedroht ist. Aber auch Wiesenwege mit kräuterreichen Trockenrasen, die noch traditionell mit Schafen beweidet werden und diverse Orchideen- und Enzianarten beherbergen.
Von früheren Zeiten erzählen das sagenumwobene „Hirschhäusle“, die ehemalige Heidenburg auf dem Riedernberg und alte Schanzen aus dem spanischen Erbfolgekrieg.
Tipp
Nützen Sie die Einkehrmöglichkeiten in Talheim (Gasthaus Engel, Zum Talwirt) und Öschingen (z.B. Gasthaus Krone). In beiden Orten gibt es auch Backwaren, Metzger und weitere Geschäfte.
Ausführliche Beschreibung:
https://regio.outdooractive.com/oar-schwaebische-alb/de/tour/wanderung/vom-rossfeld-bei-oeschingen-ueber-den-albsteig-hw1-zum-steinlachursprung/8396070/#dmdtab=oax-tab1
- Streckenlänge: ca. 4,2 km
- Höhenunterschied: ca. 50 m
- Tourverlauf (GPX)
- Tourverlauf als Google-Earth-Datei (KML)
- Übersichtskarte
Normales Schuhwerk ausreichend, kinderwagentauglich.
Bushaltestelle „Schwanen“ am unteren Ende der Kirchstraße in der Steinlachstraße (Bushaltestelle Farrenbergstraße)
Sehenswert
Die Talheimer Pfarrkirche wurde im 14. Jhdt. erbaut. Der berühmte spätgotische Schnitzaltar dieser Kirche ist leider nur im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart zu besichtigen. Ein Muttergottesbild, zu dem bis zum Jahre 1901 Wallfahrten unternommen wurden, befindet sich jetzt auf Schloß Lichtenstein. Eine danebenliegende Beginenklause, erstmals erwähnt im 14. Jhdt., wurde im 17. Jhdt. aufgelöst und existiert nicht mehr.Wegbeschreibung
Zunächst folgen wir dem Hinweis des Schwäb. Albverein (S.A.V.) in Richtung Kirchkopf bis zu einer Wegegabelung am Wanderparkplatz „Kirchkopf“. Dort wenden wir uns nach links, vorbei an einem öffentlichen überdachten Grillplatz. Der Weg führt mäßig steil bergan durch einen prächtigen Buchenhochwald. Hier blühen im März Tausende der seltenen und geschützten Leberblümchen.Etwas später folgen wir dem S.A.V.-Zeichen der blauen Raute in Richtung Filsenberg / Bolberg. Schließlich senkt sich der Weg wieder ab bis zum munter plätschernden und mäandernden Seebach. Der Name kommt angeblich von einer Bachaufstauung des Seebach im Oberlauf bei der früheren Willmandinger Mühle.
Nach Überquerung des Seebachs begleiten wir den Bachlauf abwärts oder machen bachaufwärts einen kleinen Abstecher von je ca. 1 km hin und zurück zur Seebachquelle ( Karst-Hungerbrunnen ). Sie entspringt als „ Bröller“, d.h. bei reichlicher Wasserführung „ brüllend“ aus einer kleinen Höhle im geschichteten Felsgestein ( Weißjura beta ).
Der reguläre Rundweg folgt aber dem Bachlauf abwärts durch einen schönen Waldabschnitt und schließlich vorbei an Viehweiden. Nach erneutem Überqueren des Baches führt der Weg durch eine abwechslungsreiche Wiesen-, Weiden- und Heckenlandschaft mit herrlichem Ausblick auf den Albtrauf, vor allem auf den Farrenberg und schließlich wieder auf die Talheimer Bergkirche.
Für einen gelungenen Abschluß dieser Wanderung empfiehlt sich ein nochmaliges Ansteuern des o.g. Grillplatzes ( möglich auch mit PKW ) oder eine Einkehr in einem der Talheimer Gasthäuser.
Wegbeschreibung erstellt durch den Freundeskreis der Blumenstadt Mössingen (2011)
- Streckenlänge: 12,6 km (bei Abstecher zum Meisenbühl/Teufelsloch + 2km)
- Dauer: 4:30 Std
- Aufstieg: 515 hm
- Abstieg: 515 hm
- Tourverlauf (GPX)
- Tourverlauf (KLM)
- Übersichtskarte
Start:
Am Öschinger Freibad oder Sportheim Parkplatz (Hagnachwasen)
Routenverlauf:
Erst geht es Richtung Tennisanlage, nach der Nadelbaum Plantage führt ein kleiner
Pfad über den Bach auf die andere Seite zum Fahrweg. Auf ihm lässt es sich trotz der Steigung recht leicht auf den Filsenberg hochwandern. Dort ist es möglich, die
Wanderung zu erweitern (gestrichelte Linie), mit Abstechern auf den Meisenbühl oder zum „Teufelsloch“, wo sich jeweils eine herrliche Aussicht bietet. Die eigentliche Route geht über die südöstliche Hochfläche weiter auf den Bolberg (ebenfalls schöne Aussicht, Grillstelle).
Von dort folgt man dem Albvereinsweg (HW1 / Albsteig) hinab zum
„Hirschhäusle" (teilweise zackiger Abstieg, gutes Schuhwerk erforderlich).
Nach der verdienten Pause erfolgt vom Roßberg der Abstieg auf die Hochfläche des Schönbergs. Auf einem schönen Wiesenweg geht es in nordwestlicher Richtung weiter bis zum Waldrand. Hier führt ein schmaler Pfad im Wald zur Rutschung am Dachslochberg oberhalb der Öschinger Landhaussiedlung. Wieder ein schöner Aussichtspunkt mit Bänkle. Erst über einen Waldpfad, dann ein schmales Zick-Zack-Wegle geht es hinab Richtung Öschingen. Bevor der Ort erreicht ist, trifft der Pfad auf den Schönbergweg, eine geschotterte Forststraße. Diesem folgt man in östlicher Richtung und kommt dann über die Landhaussiedlung zurück zum Parkplatz am Freibad oder Sportheim.
Rast-/Einkehrmöglichkeiten:
Feuerstellen/Sitzmöglichkeiten auf dem Filsenberg, Bolberg und Roßberg. Gaststätte & Wanderheim Roßberg, Bank am Quenstedt-Denkmal, Bank am Kalkofen,
Sportheim Öschingen, in den Sommermonaten Waldfreibad Öschingen (zum Einkehren oder um zur Erfrischung nach der Wanderung ein Bad zu nehmen).
Inzwischen hat sich die natürliche Vegetation das Gelände weitgehend zurückerorbert. Die Folgen des Bergsturzes sind aber noch immer erkennbar - besonders eindrücklich am Aussichtspunkt "Steilwand".
Das Naturschutzgebiet ist bis heute nicht ganz zum Stillstand gekommen. Es darf daher nur auf den ausgewiesenen Wegen betreten werden. Am besten erfolgt dies auf den markierten Bergrutsch-Wanderwegen 1 und 2.
Sie starten vom Bergrutsch-Parkplatz an der geteerten Straße zwischen Talheim und Belsen bzw. der Olgahöhe. An der Einfahrt gibt es auch eine Übersichtstafel.
Vom Parkplatz aus sind zwei Touren mit blauen Tafeln markiert:
Die Route 1 (1 km) führt hoch zum Aussichtspunkt "Steilwand" und auf gleicher Strecke zurück.
Die Route 2 (ca. 3km) ist als Rundweg angelegt. Sie ist bis zur Steilwand identisch mit Route 1, führt dann aber weiter nach Westen und am Rand der ehemaligen unteren Rutschzunge hinunter in Buchbachtal. Auf diesem Abschnitt ist ein kurzes Stück steil und felsig. Weiter unten gibt es auch kurze nasse Stellen. Die Begehung erfordert daher Trittsicherheit, Vorsicht und gute (Wander-)Schuhe.
Vom Buchbachtal führt dann ein bequemer Forstweg zurück zum Parkplatz.
Wer möchte kann den Rundweg 2 auch in umgekehrter Richtung gehen.
- Strecke: 3,5 km
- Dauer: 1:15 Std
- Aufstieg: 97 hm
- Abstieg: 104 hm
- Tourverlauf (GPX)
- Tourverlauf (KLM)
- Übersichtskarte
Strecke: 4, 2 km
Dauer: 1:20 Std
Aufstieg: 125 hm
Abstieg: 125 hm
Tourverlauf (GPX)
Übersichtskarte
Strecke: 4,2 km
Dauer: 1:20 Std
Aufstieg: 95 hm
Abstieg: 95 hm
Tourverlauf (GPX)
Übersichtskarte
Strecke: 2,5 km
Dauer: 1:00 Std
Aufstieg: 10 hm
Abstieg: 10 hm
Tourverlauf (GPX)
Übersichtskarte
Wegbeschreibung:
Vom Ausgangspunkt bei der Mössinger Kulturscheune folgt man der Brunnenstraße wenige Meter Richtung Steinlach, biegt jedoch vor dem Hornsteg rechts ab. Geradeaus sieht man das Alte Rathaus und rechts davon das ehemalige Gemeindebad. Wenig später wird die Steinlach am Spittelsteg gequert, um die Spitalgasse hoch zu gehen. Dort lohnt sich ein Blick zurück auf das alte Mössingen mit Peter- und Paulskirche.
Oben angelangt bleiben wir auf deser Straßenseite und folgen der Falltorstraße abwärts, zurück bis zum Alten Rathaus. Links abbiegen in die Brunnenstraße und gleich nach dem Alten Rathaus den idyllischen Dr.-Gulde-Weg entlang dem Bach Steinlach und vorbei an der Altenwohnanlage "Haus an der Steinlach" nehmen.
An der Falltorstraße geht es nach links, weiter entlang dem Steinlachufer, bis zur Blauen Brücke. Diese wird - mit schönem Blick zur alten Wehranlage - gequert. Vorbei am sogenannten "Steinlachstrand" und der methodistischen Christuskirche führt der Weg zur Mittelgasse. Rechts in diese einbiegen und ihr hoch bis zur Lange Straße folgen.
Wir queren die Straße und folgen igr nach links bis zur Langgaß-Schule. Nördlich davon (Fußweg zwischen Schule und Kindergarten) befindet sich die Langgaß-Turnhalle. Sie war 1933 Ausgangspunkt des berühmten "Mössinger Generalstreiks". Eine Denktafel erinnert daran.
Nun entlang der Lichtensteinstraße zurück zur Lange Straße, dann rechts bis zur Bädergasse und dieser abwärts folgen. Dann geht es rechts zum Mühlegärtle-Park mit seiner Boule-Bahn. An der Sulzgasse macht die Tour einen kurzen Abstecher nach rechts zum Alten E-Werk. Das heutige Wohn- und Geschäftshaus war einst das erste Elektrizitätswerk von Mössingen. Durch das Schaufenster (wenn das Büro besetzt ist kann man auch klingeln und darf dann rein) kann man die historische Wasserkraftanlage bewundern.
Danach spazieren wir zurück auf der Sulzgasse bis zur Einmündung der Karrengasse. Dieser folgen wir nach links bis zur Hirschgasse. Hier lohnt sich ein kurzer Abstecher nach links (Richtung Mühlegärtle) zum Museum "Historische Messerschmiede". Es ist allerdings nur an wenigen Sonntagen im Jahr geöffnet.
Dann zurück zur Karrengasse und auf dieser bis zur Falltorgasse gehen. Diese queren und entlang dem kleinen Wasserlauf über die Freitreppe hoch zum kleinen Platz bei der Eisdiele. Hier lässt die Ikarus-Gruppe des Künstlers Andreas Futter bewundern.
Wir folgen dem Schotterweg nach links durch die Gärten der Kugelbeer, vorbei am Standort der früheren "Burg". Über die Burgstraße gelangen wir zur Waibachstraße. Dieser nach links folgend, führt uns der zweite kurze Stichweg rechts zum Museum "Rechenmacherhaus". Auch dieses ist nur an wenigen Sonntagen im Jahr geöffnet, aber auch von außen ein hübscher Anblick.
Zurück auf der Waibachstraße erreichen wir nach wenigen hundert Metern wieder den kleinen Platz vor der Peter- und Paulskirche und dem früheren Amtshaus. Wenn geöffnet lohnt sich ein Blick in die Kirche. Ein netter Abschluss kan der Besuch der Kulturscheune mit seinem Café Chamäleon und wechselnden Ausstellungen sein.
Streckenlänge: 4,0 km
Dauer: ca. 1:00 Stunde
Aufstieg: 25 hm
Abstieg: 25 hm
Tourverlauf (GPX)
Übersichtskarte
Wer sich Mössingen anschaut sieht, dass es vor nicht allzu langer Zeit noch ein Dorf war. Sogar das größte im Land mit dem schnellsten Bevölkerungszuwachs. Eine mittelalterliche Altstadt fehlt daher und die Herstellung einer wirklichen Stadtmitte gelang erst um 2022. Attraktiv war und ist die heutige Große Kreisstadt, die erst 1974 zur Stadt erhoben wurde, dennoch. Zum Leben, Arbeiten und Besuchen. Beispiele dafür finden sich auf dem hier beschriebenen Rundweg viele.
Die Tour kann problemlos an verschiedenen Stellen begonnen werden. Neben dem Rathausparklatz bzw. (Bus-)Bahnhof, sind gute Startpunkte z.B. der Parkplatz bei der Gottlieb-Rühle-Schule (Breite Straße), das Parkhaus Mitte oder der Parkplatz Mühlegärtle.
Die Beschreibung beginnt am Kirchplatz von Mariä Himmelfahrt, südlich des Mössinger Rathauses und nur wenige Schritte vom Bus-/Bahnhof entfernt.
Katholische Kirche Mariä Himmelfahrt
Die neue Marienkirche beim Rathaus wurde am 11. Dezember 1994 von Bischof Dr. Walter Kasper eingeweiht. Das 1993 begonnene Bauwerk entstand nach Plänen von Architekt Bert Perlia. Das Grundrissbild zeigt zwei sich überlagernde Quadrate. Die Achse des Raums wird durch ein Oberlichtband markiert, das die zeltförmige, auf filigranen Stahlfachwerkträgern ruhende Decke zum Himmel öffnet und dem introvertierten Raum Helligkeit verleiht. Die Rosetten im Chor und über der Empore, wie auch die Fenster auf der Süd- und Nordseite brechen die Wandflächen auf und geben dem Raum ein festliches Gepräge. Die zwei kreisförmigen Bankblöcke bieten bis zu 300 BesucherInnen Platz und zentrieren auf den Altar von Anna Hajek.
Einige künstlerisch wertvolle Ausstattungsgegenstände halten die Erinnerung an die die frühere Marienkirche auf Dachtel wach, die 1994 zugunsten den Neubaus abgerissen wurde. Es sind vor allen die Marienstatue, das Altarkreuz, der Taufstein von Klaus Herzer und die Rosette von Wilhelm Geyer über der Orgel.
Mössinger Schulzentrum
Das Mössinger Schulzentrum mit allen Schularten begründete in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts den Ruf Mössingens als Schulstadt.
Friedrich-List-Gemeinschaftsschule
Wie die Gebäude der neuen Pausa und die Gottlieb-Rühle-Schule wurde auch die 1967 eingeweihte Friedrich-List-Realschule nach Plänen des Architekten Dr. Manfred Lehmbruck realisiert. 1965-1967 ist sie als zweigeschossiger Sichtbeton- und Sichtmauerwerksbau erstellt worden.
Die heutige Friedrich-List-Gemeinschaftsschule ist der Realschule hervorgegangen. Die Gebäude wurden vor wenigen Jahren umfassend saniert. Hinzu kam ein Integriertes Schulgebäude mit einer Mensa die dem gesamten Bildungszentrum zur Verfügung steht.
Quenstedt-Gymnasium
Das städtische Gymnasium wurde am 14. September 1973 eingeweiht. Es erhielt 1994 einen Erweiterungsbau samt Aula, welche auch die Funktion der fehlenden Stadthalle übernimmt.
Die Erweiterungsplanung stammte von den Architekten Peter Jaschke und Hermann Denzer, welche damit in einem Offenen Wettbewerb 1991 siegten. Für den Wettbewerbserfolg war die große Dreiecksform des Gebäudes maßgeblich, die den Grünbereich vor der Schule weitestgehend erhält und im Gebäude einen großzügigen zweigeschossigen Innenraum hervorbringt.
Der Erweiterungsbau besteht aus 23 Klassenzimmern und der Veranstaltungsaula.
Die Idee der „Hallenschule“ in Verbindung mit einer Aula, die in den Luftraum des Foyers hinein geöffnet werden kann und Platz für 600 Sitzplätze bietet, ist in dieser Form für das Quenstedt Gymnasium ein Alleinstellungsmerkmal. Sichtmauerwerk aus Betonsteinen und offene Stahlträger in den Klassenzimmern erzeugen neuartige Innenräume, einen beschwingten Baukörper und ein frisches werkstattartiges Raumgefühl.
Namensgeber ist der Geologe und Erforscher der Alb, Friedrich-August Quenstedt.
Gottlieb-Rühle-Schule
Nach Plänen des renommierten Architekten Dr. Manfred Lehmbruck ab 1954 in der Tradition des Neuen Bauens erstellt und 1957 als Grund- und Volksschule eingeweiht. Dreigeschossiger Mitteltrakt mit Treppenhaus, hier Wandbild von HAP Grieshaber, daran anschließend ein zweigeschossiger und ein dreigeschossiger Klassentrakt mit flachen Satteldächern. Später Hauptschule und heute nur noch Grundschule. Benannt nach ihrem Initiator und Förderer, Mössingens Bürgermeister von 1932 – 1962.
Wer mag, kann nördlich der Gottlieb-Rühle-Schule noch einen Abstecher zum Jakob-Stotz-Platz an der Ecke Breite Straße / Karl-Jaggy-Straße machen. Glasermeister Jakob Stotz gehörte zu jenen, die 1933 den „Mössinger Generalstreik“ organisierten. Nach dem Ende des Nationalsozialismus engagierte er sich u.a. als Gemeinderat für den Neuanfang in Mössingen.
Feuerwehrhaus Mössingen
Im Jahr 1954 wurde das Feuerwehrhaus der Abteilung Mitte erbaut. 1978 zog das Deutsche Rote Kreuz, Ortsgruppe Mössingen in den damals neu errichteten Anbau ein. Über viele Jahre hinweg teilten sich die Feuerwehr und das DRK Mössingen die Feuer- und Rettungswache in der Goethestraße. Nachdem sich das DRK im Jahr 1997 entschlossen hatte, eine eigene Rettungswache im Stadtteil Belsen zu errichten, begannen die Planungen zur Integration des ehemaligen Rettungsdienstbereiches in das Feuerwehrhaus.
Über ein Jahr lang dauerten die umfangreichen Bauarbeiten am Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Mössingen, Abteilung Mitte. Am Freitag, 21. Juli 2000 konnte das sanierte Feuerwehrhaus dann an die Feuerwehr übergeben werden. An der Hausfassade wird auf die Feuerwehrpartnerschaft mit Beaugency aufmerksam gemacht.
Ev. Martin-Luther-Kirche
Die Kirche mit freistehendem Kirchturm wurde 1961 – 1964 nach einem Entwurf des Regierungsbaumeisters Heinz Klatte gebaut. Mössingen wuchs damals stark in Richtung Westen und die Kirchengemeinde brauchte ein weiteres Gotteshaus als Ergänzung zur Peter- und Paulskirche im alten Ortskern.
Ein auf der Ostseite eingebutes Buntglasfenster von Rudolf Yelin d.J. erhellt den Kirchenraum. 1992 – 93 erfolgte eine bauliche Drehung der Kirche in ihrer Ausrichtung 90 Grad Richtung Osten, verbunden mit einer radikalen Umgestaltung des Innenraums. Richtung Osten erweiterte man die Kirche außerdem um eine drei Meter tiefe Apsis, in die man die vorhanden farbigen Kirchenfenster neu gruppiert einfügte.
Der Kirchturm ist Heimat für Turmfalken und hat an seiner Spitze eine weitere Besonderheit: Eine 80cm große vergoldete Lutherrose.
Rund um die Kirche wachsen über 120 Rosen in etwa 70 Sorten, die teilweise thematischen Bezug haben.
Pausa-Quartier
Das PAUSA-Quartier ist mit den 1951-1961 vom Architekten Manfred Lehmbruck erbauten Gebäuden ein bedeutendes Industriedenkmal des Neuen Bauens. Die einst weltbekannte Textildruckfirma arbeitete mit namhaften Künstlern und Designern zusammen.
Vorher im Mössinger Altort unterhalb des Alten Rathauses ansässig (heute steht dort das „Haus an der Steinlach“), expandierte die Firma in den 1950er-Jahren an ihrem neuen Standort, wo seit 1928 bereits eine Shedhalle für die Weberei stand. 1952 entstand das Druckereigebäude, 1955 das Kesselhaus mit Werkstätten, 1955-56 das Gebäude für Ausrüstung und Verwaltung, 1960 die Werkskantine und 1960-61 erfolgte die Erweiterung von Ausrüstung und Verwaltung durch ein zusätzliches 3. Obergeschoss. Die Gebäude von Lehmbruck boten den passenden Rahmen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit renommierten Künstlern und Designern der Nachkriegszeit und eine hochwertige Produktion von Dekorations- und Bekleidungsstoffen.
Nachdem die Firma PAUSA 2004 ihren Betrieb endgültig einstellte, wurde das bald darauf denkmalgeschützte Ensemble durch die Stadt Mössingen erworben. Die Lehmbruck-Gebäude werden seither schrittweise saniert und einer neuen Nutzung zugeführt.
In der Tonnenhalle, dem ehemaligen Druckereigebäude, befindet sich heute die Stadtbücherei, der Regionalverband Neckar-Alb, die Diakonie Sozialstation und ein Raum für Wechselausstellungen zum Thema PAUSA. Im gegenüberliegenden ehemaligen Kantinengebäude lädt das Café PAUSA zur Einkehr ein. Dort befindet sich auch ein i-Punkt der städtischen Tourist-Info. Daneben bietet in der ehemaligen Werkstatt ein Erlebniszentrum spannende Einblicke ins Schwäbische Streuobstparadies.
Mössinger Mitte
Nach acht Jahren Bauzeit wurde am 23. Juli 2022 die neu gestaltete Mössinger Mitte mit einem großen Fest eingeweiht. Tm Rahmen der Neugestaltung wurde im Bereich der Bahnhofstraße zwischen Karl-Jaggy-Straße und Falltorstraße die Verkehrsfläche für Fahrzeuge aller Art um über 50 % reduziert. Die gewonnene Fläche kommt Aufenthaltsflächen und Fußgängerverkehr zugute: Mit Marktplatz samt Wasserspiel sowie Stadtplatz vor dem Gesundheitszentrum sind gleich zwei große Plätze zum Verweilen entstanden. In der Bahnhofstraße lädt ein großzügiger Fußgängerboulevard mit Baumallee zum Bummeln ein.
Im Gesundheitszentrum Mössingen haben sich eine Vielzahl von Einrichtungen unter einem Dach angesiedelt: Arztpraxen, Therapeuten, Beratungsstellen, Geschäfte, ein Café und die Steinlachklinik. Der Neubau wurde nach einer 4-jährigen Vorbereitungs- und Bauphase im Herbst 2016 eröffnet und ist ein wichtiger Anker der neuen Mössinger Mitte.
Steinlach
Das meist seinem Namen entsprechend eher dahin plätschernde Bächlein kann auch anders, wie man an zwei Stellen der Runde sieht. In der Bachgasse und unterhalb der Dachtel hat es sich über die Jahre tief in den tonigen Boden eingegraben. Die an diesen Stellen nicht zugängliche Steinlach ist im Sommer durch die Vegetation kaum zu sehen.
Beachten Sie am Gebäude Bachgasse 12 die Giebelaufschrift, welche an den Freiheitskämpfer Johann Georg König erinnert, der dort einst wohnte.
Mühlegärtle
Wer möchte, kann an der Abzweigung Bachgasse / Sulzgasse letzterer ein Stück folgen und gelangt so zum Park „Mühlegärtle“. Dieser wird derzeit jedoch komplett umgestaltet, um die kleine grüne Oase und die Steinlach in der Stadt erlebbarer zu machen. Als Impulsprojekt aus dem Stadtentwicklungsprozess wurde die neue Gestaltung des Mühlegärtle entwickelt. Es wird künftig Aussichtspunkte, Spiel- und Bewegungsangebote für alle Altersgruppen sowie Sitzmöglichkeiten geben und die Steinlach wird als prägendes Gewässer zugänglich gestaltet. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2024 geplant.
Über Paulinenstraße und Sonnhaldenweg (am Ende der Sackgasse führt ein Fußweg weiter) gelangt man zur Schönblickstraße, von der aus man tatsächlich einen wunderbaren Panoramablick hat.
Das Wohngebiet heißt „Dachtel“. Der Name leitet sich von der dachartigen, langestreckten und nach beiden Seiten abfallenden, Geländeform ab.
1954 – 1994 stand auf der Dachtel die erste katholische Kirche Mössingens nach der Reformation. Im zuvor überwiegend protestantischen Ort gab es zuvor keine katholische Kirchengemeinde. Nach dem 2. Weltkrieg stieg die Zahl der Katholiken aber durch Flüchtlinge und Heimatvertriebene, die hier ansässig wurden, stark an. Eine Gedenktafel erinnert an der Ecke Schönblick- / Dachtelstraße an das 1994 zugunsten des Neubaus beim Rathaus abgerissene Kirchengebäude.
Eisenbahnviadukt
Wenn man den Steg am unteren Ende der Schönblickstraße quert, hat man einen guten Blick auf die sonst eher verborgene Eisenbahnbrücke über die Steinlach.
Rathaus
Das neue Rathaus entstand gemeinsam mit einem Stadtwerkegebäude und der Kreissparkassen-Hauptfiliale als Ensemble rund um den Rathausplatz. Erbaut wurde das Rathaus von 1978 – 1981 nach Plänen des Reutlinger Architekturbüros Riehle. Einweihung war am 21. März 1981. Ziel war es damals, ein modernes neues Stadtzentrum beim Bahnhof zu schaffen, das auch näher an den Stadtteilen Bästenhardt und Belsen liegen sollte. Doch das Zentrum blieb an dieser Stelle Vision und weitgehend auf Verwaltungsfunktionen beschränkt. Die Entwicklung ging in der Folgezeit wieder Richtung Ort.
Vor einigen Jahren wurden das Rathaus und sein Vorplatz umfassend saniert. In den früheren Raumen der Bücherei befinden sich heute der Erwin-Kölle-Saal und das Bürgerbüro.
Der Rathausbrunnen aus Bronzeguss ist vom Künstler Fritz Nuss geschaffen worden und symbolisiert die vier Jahreszeiten. Bei einem Rundgang zeigt sich, dass nach jeder Schrifttafel jeweils drei Figurentafeln mit männlichen oder weiblichen Gestalten folgen. Diese Personen führen den Betrachter rundherum, vom Frühjahr über Sommer, Herbst und Winter, durch das ganze Jahr.
Bahnhof
1869 eröffnet, trug der Bahnhof entscheidend zur wirtschaftlichen Entwicklung Mössingens bei. Denn die Zollern-Alb-Bahn ermöglichte das Ein- und Auspendeln von zahlreichen Arbeitskräften und den Gütertransport auf der Schiene.
In den nächsten Jahren entsteht hier ein neuer Knotenpunkt für die geplante Regionalstadtbahn.
Vom Bahnhof sind es nur wenige Schritte zurück zum Ausgangspunkt.