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25 Prozent Migrationshintergrund bei Stadt und Stadtwerken


25,2 Prozent der Beschäftigten der Stadtverwaltung Mössingen und der Stadtwerke haben einen Migrationshintergrund. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die Sarah Thiessen und Joshua Bernhard im Rahmen ihres Einführungspraktikums für den Studiengang zum Bachelor of Arts - Public Management durchgeführt haben.
 
Ausgangspunkt war die Frage, ob sich die durch Einwanderung entstandene Vielfalt der Gesellschaft auch in der Verwaltung widerspiegelt. Erhebungen auf Bundesebene und in anderen Kommunen deuten darauf hin, dass Menschen mit Migrationshintergrund in der öffentlichen Verwaltung deutlich unterrepräsentiert sind. Nicht zuletzt wegen des Fachkräftemangels sollten Kommunen als Arbeitgeber aber alle Bevölkerungsgruppen ansprechen.
 
In Mössingen liegt der Anteil der Beschäftigten mit Migrationshintergrund nur geringfügig unter dem Anteil in der Stadt insgesamt (27-28 %). Dies ist ein erfreuliches Ergebnis, da eine Tätigkeit bei der Stadt allen Menschen offenstehen sollte. Allerdings liegt der Anteil bei den reinen Verwaltungstätigkeiten nur bei 13,8 %. Besonders hoch ist er dagegen im handwerklichen und technischen Bereich.
 
Beim Entgelt zeigt sich ein besonders interessantes Bild: Bei den Beschäftigten nach TVöD, ohne Soziales und Erziehung, sind Menschen mit Migrationshintergrund in den untersten und den obersten Gruppen stark vertreten, in den mittleren dagegen selten. Dies kann damit zusammenhängen, dass ein großer Teil der Verwaltungstätigkeiten von Beschäftigten der mittleren Entgeltgruppen erbracht wird.
 
Menschen mit Migrationshintergrund, die in den untersten Entgeltgruppen arbeiten, sind meist Frauen mit eigener Migrationserfahrung. In den obersten Entgeltgruppen hingegen befinden sich eher die Menschen, deren Eltern nach Deutschland eingewandert sind und das Geschlechterverhältnis ist ausgeglichen.
 
Viele, aber nicht alle, Beschäftigten mit Migrationshintergrund sprechen zuhause noch eine weitere Sprache außer Deutsch, wenige ausschließlich eine andere Sprache. Aber auch unter den Beschäftigten, die keinen Migrationshintergrund haben, gibt es Menschen, die zuhause nicht nur Deutsch sprechen.
 
Insgesamt wurden im Rahmen der Umfrage 246 von aktuell 429 aktiv Beschäftigten erreicht. Dazu wurde ein zweiteiliges Verfahren verwendet. Jene, die zumindest einen Teil ihrer Arbeitszeit am PC verbringen wurden durch eine digitale Umfrage erreicht. In den Kindergärten und im Bauhof wurde die Umfrage in Papierform durchgeführt, um die Teilnahme zu erleichtern. Insgesamt ist man mit dem Umfrageergebnis bei der Stadt und den Stadtwerken sehr zufrieden.