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Bürgerempfang 2023: Ehrung für großartiges Engagement


Beim diesjährigen Bürgerempfang am Freitag, 31. März 2023 wurden neun Mössingerinnen und Mössinger von Oberbürgermeister Bulander für ihr herausragendes Bürgerengagement in der Stadt geehrt. Der Empfang, der jährlich am Freitag vor Palmsonntag stattfindet, ist ein Dankeschön und eine Wertschätzung für alle Bürgerinnen und Bürger.

Oberbürgermeister Bulander begrüßte über 200 Gäste in der Aula des Quenstedt-Gymnasiums. Neben zahlreichen Mössinger Ehrengästen war auch Bundestagsabgeordnete, Staatsministerin a.D.  Annette Widmann-Mauz und Landrat Joachim Walter mit dabei.

Bulander zeigte in einem Jahresrückblick, der in der Bürgerempfangsbroschüre bebildert ist, was im letzten Jahr trotz der vielen Krisen in unserer Stadt geschaffen und ermöglicht wurde. Besonders mit und durch das Ehrenamt: Vom Engagement im Verein, von der Hilfe am Nächsten, für die Natur und die Kultur, von Menschen die bei uns eine neue Heimat gefunden haben bis hin zur erfolgreichen Unternehmerin.

 „Wir dürfen uns glücklich schätzen, Menschen in unserer Stadt zu haben, die Zeit investieren, die bereit sind Verantwortung zu übernehmen und sich über Jahre intensiv für ihre Mitmenschen einsetzen“, so Bulander. „Menschen, die mit Entschiedenheit für das Engagement, für die Sache und für andere im Ehrenamt da sind“.

Einige von ihnen stehen auch stellvertretend für weitere Engagierte, die ebenfalls eine Ehrung verdient hätten betonte Oberbürgermeister Bulander und ermunterte Vorschläge für die Bürgerehrung 2024 zu machen. Es gibt sicher noch viele weitere Engagierte in unserer Stadt, die eine Ehrung verdient hätten. Lassen Sie es uns einfach wissen! Die Anträge und weitere Informationen zu städtischen Ehrungen gibt es unter www.moessingen.de/ehrungen.

Die Bürgerehrung 2023 mit Urkunde, silberne Ehrennadel und Blumenstrauß erhielt in alphabetischer Reihenfolge:

Die Geehrten v.l.: Erna Haap, OB Michael Bulander, Widad El Qassem, Werner Maier, Raimund Porwoll, Barbara Schott Koordinatorin BE, Kamila Al Ali, Roland Rempfer, Elisabeth Wagner, Werner Baur, Barbara Muschler

Kamila Al Ali: „Ich bekomme ein gutes Gefühl, wenn ich anderen Menschen helfe“. Die aus Syrien 2015 nach Mössingen geflohene ausgebildete Lehrerin brachte sich von Anfang an ehrenamtlich für andere geflüchtete Familien ein, und kann hier ihre pädagogischen Kenntnisse sehr gut einsetzen. Sehr schnell hat sie sich vor Ort mit anderen Geflüchteten und den städtischen Institutionen vernetzt. Seit 6 Jahren betreut sie mehrere arabische Familien in Bästenhardt. Während der Lockdowns war sie Brückenbauerin zwischen Schulen und Eltern. Sie gibt ehrenamtlich mehreren Kindern Nachhilfe. 2018 gründete sie in Mössingen ein muttersprachliches Projekt. Als interkulturelle Elternmentorin engagierte sie sich mehrere Jahre ehrenamtlich und konnte darüber als Koordinatorin für Elternmentor:innen in Mössingen bei der Stadtverwaltung beschäftigt werden.

Werner Baur: „Leben heißt in Beziehung sein“. Er ist Ideengeber und Initiator des Nachbarschaftshilfenetzwerk Mössingen (ab Frühjahr-„Nachbarschaftshilfenetzwerk oberes Steinlachtal e. V.“). Darüber hinaus war er Initiator für die Einkaufshilfen und Impfpatenschaften während der Corona-Pandemie.  Er war viele Jahre im Vorstand des CVJM Mössingen, Vorstand im Kreisseniorenrat für die Region Steinlach, Vorsitzender im Förderverein Bad Sebastiansweiler sowie Vorstand und Leiter des Fördervereins Kunstfreunde Andreas Felger e. V.

Widad El Qassem: „Es ist ein schönes Gefühl, nützlich für die Gesellschaft zu sein“. Die gebürtige Palästinenserin lebt seit 2002 in Deutschland und seit 2014 in Mössingen. Sie unterstützt seit Jahren ehrenamtlich mehrere Familien bei Antragsbürokratie, Wohnungssuche, Alltags- und schulischen Fragen. Arbeitet ehrenamtlich eng mit Integrationsmanagement zusammen. Sie ist zudem interkulturelle Elternmentorin und unterstützt Kinder bei Hausaufgaben. Im städtischen Dolmetscher-Pool ist sie Dolmetscherin für Arabisch. Mit Kamila Al Ali hat sie das Frauenfrühstück in Bästenhardt im Haus Regenbogen aufgebaut.

Erna Haap: „Ich träume von einer Welt, in der sich niemand alleine gelassen fühlt“. Sie leitet die diakonische Gruppe in der Kirchengemeinde Belsen. Dort arbeitet sie im Besuchsdienst mit. Sie ist Kirchengemeinderätin in Belsen. Im Organisationsgremium der Vesperkirche vertritt sie die Kirchengemeinde und setzte Lieferdienste für Essen an mobil eingeschränkte Ältere und Bedürftige dafür um. Frau Haap ist Ansprechpartnerin und gute Seele der Kirchengemeinde Belsen und wirkte beim Aufbau des Mössinger Nachbarschaftshilfenetzwerkes mit.

Werner Maier: „Unsere gefährdete Streuobstlandschaft zu erhalten, ist keine einfache Aufgabe. Ich freue mich, wenn mein Einsatz die Mitstreiter motiviert und befähigt“. Seit rund 45 Jahren ist er aktives Mitglied im Obst- und Gartenbauverein Mössingen und seit 2002 Kassier und Internetbetreuer. Er gibt sein enormes pomologisches Wissen in anschaulichen und effizienten Kursen weiter. Er hatte die Organisation des Projektes "Jungbaumbeschaffung zur Erneuerung Mössinger Streuobstwiesen" (knapp 2.000 neue Bäume in 10 Jahren). Der Lehrgarten wird zu Anziehungspunkt für Menschen aus vielen Regionen in Baden-Württemberg. Bei den städtischen Großveranstaltungen Apfelfest und Rosenmarkt ist er als Vereinsmitglied aktiv. Die beliebte Apfelausstellung mit der Bestimmung von Obstsorten in der Tonnenhalle im Pausaquartier beim Apfelfest wird von ihm mit aufgebaut.

Barbara Muschler: „Das große Glück ist die Summe kleiner Freuden“. (Andreas Tenzer) Seit 10 Jahren ist sie ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende beim HGV Mössingen mit viel Engagement und Leidenschaft. Ihre Person und ihr Engagement sind weit über den Verein bekannt und geschätzt. Themen wie: Kaufkraft und Stadtmarketing vertritt sie und entwickelt weiter, organisierte federführend mehrere Gewerbeschauen und Events. Für Bürgerinnen und Bürger hat sie immer ein offenes Ohr. Sie ist stellvertretende Vorsitzendes des IHK Handelsausschusses bei der IHK Reutlingen und vertritt dort auch die Belange des Mössinger Handels. Obwohl sie selbst Inhaberin eines Mössinger Modegeschäftes ist vertritt sie die Interessen für den HGV komplett ehrenamtlich mit großem zeitlichen Einsatz.

Raimund Porwoll: „Ich helfe aus Dankbarkeit. In Deutschland wurde ich offenen Herzens empfangen und fühlte mich nie wie in der Fremde“. Er engagiert sich in der Fahrradwerkstatt des Freundeskreises Asyl als "Motor und Seele" seit Beginn an: Annahme (auch Abholung) der gespendeten Räder, Reparatur, Beratung, Beschaffen von Ersatzteilen und Werkzeugen. Die Fahrradwerkstatt ist auch wichtige Kontaktstelle für Geflüchtete. Beim gemeinsamen Reparieren (Hilfe zur Selbsthilfe) kommt er mit Geflüchteten ins Gespräch und wird zur Vertrauensperson. So gelingt „nebenher“ ein wichtiger Teil der Integration. Derzeit kann er seine Russisch-Kenntnisse sehr gut einsetzen.

Roland Rempfer: „Helfen können ist für mich ein gutes Gefühl“. Ist in der Rumänienhilfe seit fast fünfzehn Jahren aktiv, speziell in der Hilfsgüterannahme. Fast jeden Freitag und Samstag ist er in Öschingen in dem alten Häuschen, dem Hilfsgüterlager der Rumänienhilfe und verpackt, sortiert aus, trägt schwere Lasten vom Auto ins Haus und hilft immer beim Beladen der LKWs. Er achtet stets auf Sauberkeit und Ordnung im Haus, bereitet alte Kartons fürs Altpapier auf und füllt gelbe Säcke, putzt das Haus und die Fenster und sorgt immer für Sauberkeit und Ordnung. Sein Engagement ist ein gutes Beispiel für „stille Helfer“ im Ehrenamt.

Elsbeth Wagner: „Am schönsten ist es miteinander“. Ein Großteil ihres umfangreichen Engagements findet seit 2001 im Öschinger Holzschnittmuseum Klaus Herzer statt: Aufsicht, Sonderführungen, Aktualisierung der Homepage, Mailverteiler im Museumsteam, Koordination der Museumsaufsichten, versenden von Einladungskarten und verteilen von Plakaten. Im Verein „Lebenswertes Öschingen“ e. V. übernimmt sie Aufgaben und Einsätze bei „Hilfe mit Herz und Hand“. Für die Öschinger Freibadfreunde übernimmt sie regelmäßig Kassendienste.

Stellvertretend für die Geehrten bedankten sich Werner Baur und Barbara Muschler in einem humorvollen Dialog. Werner Baur betonte, dass beim Ehrenamt viel bewegt werde und dabei alle gewinnen. Das Engagement reiche über alle Kulturen und verbinde Generationen. Es schaffe Bindung und Verbindung. Barbara Muschler dankte Oberbürgermeister Bulander und der Stadt, es sei nicht selbstverständlich, dass das Ehrenamt so gewürdigt werde und in der Wichtigkeit hervorgehoben wird. Auch dankte sie den Menschen, die hinter den Ehrenamtlichen stehen, nur so werde viel ertragen und getragen.

Der Posaunenchor des CVJM Mössingen unter der Leitung von Gabriele Stoll umrahmte den Festabend mit musikalischer Vielfalt auf höchstem Niveau mit Stücken wie der Sonata d-Moll von Nicolas Chèdeville, Rumba del Camino und One more dance von Michael Schütz. Beim anschließenden Stehempfang übernahmen die Mitglieder des Original Steinlachtaler Fasnetsvereins gekonnt die Bewirtung, auch dafür ein herzliches Dankeschön.

Zum Bürgerempfang wurde eine Broschüre mit einem ausführlichen Portrait der Geehrten und einem Jahresrückblick in Bildern gestaltet. Die Broschüre ist am Empfang im Rathaus, bei den Ortschaftsverwaltungen und in der Stadtbücherei erhältlich.

Broschüre als pdf zum herunterladen

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