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Mit Jugendguides auf den Spuren des Mössinger Generalstreiks


Bei einem öffentlichen Stadtgang am Samstag, 17. Juni 2023 um 16.30 Uhr in Mössingen präsentieren Jugendguides und Studierende der Allgemeinen Rhetorik Quellen und Orte des Mössinger Generalstreiks. Jugendguides sind junge Erwachsene, die sich für das Erinnern an NS-Verbrechen vor Ort engagieren und dafür an einer Qualifizierung vom Landkreis Tübingen und KulturGUT teilnehmen. Den erinnerungskulturellen Stadtgang begleiten Franziska Blum, Mössinger Museumsleiterin und Kreisarchivar Wolfgang Sannwald.

Treffpunkt ist an der Langgass-Turnhalle, Lichtensteinstraße 8 in Mössingen. Die Veranstaltung ist kostenfrei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ende der Veranstaltung ist gegen 18 Uhr.

Der Mössinger Generalstreik am 31. Januar 1933 gilt deutschlandweit als herausragendes Aufbegehren gegen die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler. Etwa 800 Beteiligte schlossen sich diesem Demonstrationszug an. Zwar kam es nicht zu dem angekündigten reichsweiten „Massenstreik“, der Mössinger Protest stellt jedoch eine einzigartige und beherzte Widerstandskation gegen die Berufung des NSDAP-Führers Adolf Hitler zum Reichskanzler dar. Ein Polizeikommando löste den Streik auf. Im direkten Anschluss verhaftete die Polizei 27 Mössinger, 14 Belsener und 12 Nehrener. Von der männlichen Bevölkerung ab 21 Jahren in Mössingen und Belsen dürfte die Polizei drei Prozent abgeholt haben. 80 Beteiligte wurden zu Haftstrafen verurteilt. Die bis 17. Dezember 2023 präsentierte Ausstellung „Vor 90 Jahren – Generalstreik in Mössingen“ im Museum Kulturscheune, (Brunnenstr. 3/1) zeigt Vorgeschichte, Ereignisse und Folgen der Aktion und stellt Biographien Beteiligter vor (geöffnet Mi 14 bis 22 Uhr, So 14 bis 18 Uhr).

Quelle: Pressemitteilung Landkreis Tübingen