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Geschichtliche Entwicklung Mössingens
Teil 1: Von den Ursprüngen bis ins 16. Jahrhundert


Um Sie auf das Jubiläum einzustimmen und Sie während des Jahres auf dem Laufenden zu halten, möchten wir monatlich zur Geschichte, zu Veranstaltungen oder auch Kurioses über Mössingen berichten.

Den Anfang macht natürlich der Ursprung Mössingens.
774 wurde der Ort erstmals in einer Urkunde genannt. In dieser schenkte ein Hitto seinen gesamten Besitz in „messinger marca“ dem Kloster Lorsch. Der Text ist im Lorscher Codex, einem Kopialbuch des Klosters aus dem 12. Jahrhundert, zu lesen.  
Mössingen feiert zudem 50 Jahre Stadterhebung. 1974 wurde die Gemeinde mit ihren 13.500 Einwohnern zur Stadt erhoben. 2009 wurde Mössingen Große Kreisstadt, die dritte im Landkreis Tübingen.

Doch von Anfang an.

1250 Jahre und mehr. Die erste urkundliche Erwähnung ist nicht mit einer Ortsgründung gleichzusetzen. Die alemannische Siedlung mit lockeren Gehöften bestand schon vor der Mitte des 6. Jahrhunderts. Der Filialort Belsen mit seiner um 1140 erbauten romanischen Kapelle geht auf eine Besiedlung des 8. bis 10. Jahrhunderts zurück, die ursprünglich auf dem Hügel rundum der Kapelle gelegen hat. Belsen wird 1342 erstmals genannt.

Zwischen Zollern und Württemberg. Im Hochmittelalter stand Mössingen unter dem Einfluss der Grafen von Zollern. 1414 verpfändete der hochverschuldete Graf Friedrich der Öttinger Mössingen an Württemberg, noch mit einem Wiederkaufsrecht. Dazu sollte es aber nicht mehr kommen, denn 1429 gingen Mössingen und Belsen endgültig an Württemberg über. Nachfolgend mussten neue Grenzverläufe festgesetzt werden, wonach der Tannbach, ein Zufluss der Steinlach bei Ofterdingen, Zollern und Württemberg trennen sollte.

Altes Rathaus Mössingen

„Zentrale Gebäude im alten Mössinger Ortskern: das alte Rathaus von 1567“

Neubauten im Ortskern. Die repräsentativen Bauten im Mössinger Ortskern stammen aus dem 16. Jahrhundert: Die Peter- und Paulskirche (1517-1527) ersetzte den Vorgängerbau (Teile des Vorgängerturms sind integriert). Die Fertigstellung des benachbarten Pfarrhauses erfolgte kurz danach, 1529. Als Württemberg 1534 reformiert wurde, wohnte darin die Reihe der evangelischen Pfarrer. Das Alte Rathaus entstand 1567, wo zu dieser Zeit der Peter Ayen genannt wird, in Belsen der Schultheiß Martin Steinhilber. Zwar hatte Belsen einen eigenen Rat, entschieden wurde jedoch im Mössinger Gemeinderat für beide Orte gemeinsam.

Amtshaus von 1467 mit der Peter- und Pauls-Kirche im Hintergrund

„Zentrale Gebäude im alten Mössinger Ortskern: Amtshaus von 1467 mit der Peter- und Pauls-Kirche im Hintergrund“

Zentralort. Auf die zentralörtliche Bedeutung Mössingens im Amt Tübingen deutet bis heute das 1467 erbaute Amtshaus bei der Peter- und Pauls-Kirche hin. 1597 wurde der Amtmann Martin Haag genannt. Das örtliche Dorfgericht, vor dem Streitfälle der Dorfgemeinde verhandelt wurden, war auch für benachbarte Gemeinden zuständig. Auch zum Handel kamen die Einwohner aus umliegenden Orten, zumal ab etwa 1707 „der Flecke Mößingen nunmehr befugt [war], alle Jahr den Dienstag nach Michaelis [29. September], einen Jahr-, Roß- und Viehmarkt zu celebrieren“. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde ein offizielles Unteramt eingerichtet.

1250 Jahre Mössingen