Es geht weiter: myStueckle 3.0 geht an den Start!
In Mössingen und im Streuobstparadies weit darüber hinaus, kennt sicher jeder zwischenzeitlich das Projekt myStueckle, das vor zehn Jahren gestartet ist. Es ist ein PLENUM-Projekt der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Streuobst Mössingen und der AiS (Arbeit in Selbsthilfe). Mit dabei, auch die Obst- und Gartenbauvereinen, Landwirte und jeder einzelne Stückle-Besitzer, die durch ihren Arbeitseinsatz zum Erhalt unserer schönen Streuobstlandschaft beitragen.
„Es ist eins meiner Lieblingsprojekte“, sagte Oberbürgermeister Bulander beim Pressegespräch letzte Woche im Rathaus. Als die Projektgründer, Familie Eder, mit ihrer Idee vor zehn Jahren auf die Stadt zukamen sagten wir: „Machen Sie mal! Und wenn man kreative Leute machen lässt, kommen tolle Ideen dabei raus“. Mittlerweile ist myStueckle mit myBäumle und Schaff´s gut ein Erfolgsprojekt. Es wurde bereits viel erreicht zum Erhalt unserer Kulturlandschaft. Das sah vor zehn Jahren noch anders aus, „damals wurden mehr Stückle zurückgegeben als neu verpachtet“, sagt Ulrich Eder, der mit seiner Frau Sabine Mall-Eder begonnen hat, die Flächen wieder attraktiv zu machen. Unterstützung gab es von der Stadt, die ihre Allmandteile zur Pacht anbot und finanzielle Unterstützung durch Plenum-Fördergelder des Landes.
Die aufwendige Erstpflege der Bäume und Wiesen, die Kartierung mit Nummerierung einzelner Bäume, damit man die Grundstücke auf der Fläche auch findet, übernehmen die drei Grüngruppen der AiS. „Rund einhundert Arbeitsplätze mit und ohne Inklusion sind durch die Streuobstinitiative entstanden“, so Marcus Hölz. „Wir betreiben drei Cafés, haben eine Manufaktur mit Streuobstprodukten gegründet und drei Grüngruppen, bald vier.
Was kommt jetzt? Mit myStueckle 3.0 in Belsen!
In den ersten beiden Phasen konzentrierte sich das Projekt auf die Flächen am Farrenberg, südlich von Mössingen – vor allem entlang des Streuobst-Panoramawegs, bei der Olgahöhe und am Talheimer Weg. Ein weiterer großer Teil der Allmandflächen liegt aber in Belsen. Gut zweihundert Stückle mit über 2.000 Bäumen kommen jetzt dazu! Analog zur Mössinger Seite werden auch die Belsener Parzellen eine durchgehende Nummerierung erhalten, sodass die Stückle leichter gefunden werden können. Parallel zur Aufnahme neuer Parzellen werden viele schlecht gepflegte und daher nicht mehr vermittelbare Wiesen erstgepflegt und mit neuen Bäumen versehen. Auch die neu angelegten Kirschsortengärten unterhalb der Olgahöhe auf Höhe des Schützenhauses und im Gewann „Vogelwäldle“ werden erfasst.
Im September dieses Jahr wurde mit der Aufnahme der digitalen Daten und der Überholung der technischen Basis begonnen. Im Winter 2023/24 werden Pflegemaßnahmen durchgeführt und die Kartierung gestartet. Weil das Projekt sehr umfangreich ist, ist es auf zweieinhalb Jahre angelegt. Die Zeit bis 2025 soll aber nicht nur zur Digitalisierung, Kartierung, Neupflanzungen und Pflege genutzt werden. Im Oktober 2024 wird es im Rahmen der Apfelwoche eine Infoveranstaltung geben, bei der sich aktuelle und künftige Stücklesbesitzer über alle Fragen rund um ihr „Stückle“ ins Bild setzen können. Dabei können auch Schwierigkeiten mit der Bewirtschaftung oder Probleme rund um die Obstannahme angesprochen werden. Oder einfach auch praktische Fragen zum Baumschnitt, zum richtigen Mähen der Wiese oder zum Umgang mit der biodiversen Flora und Fauna auf den Wiesen diskutiert werden. Im Herbst 2025 soll myStueckle 3.0 dann endgültig online gehen.
Sie wollen jetzt schon ein „Stückle“ pflegen und nächstes Jahr ernten?
Schauen Sie einfach in die digitale Pachtplattform www.mystueckle.de dort gibt es detaillierte Ansichten der verpachtbaren Stückle und ihrer Bäume, mit einer Suchfunktion findet man die richtige Wahl des Grundstück.