Historisches zu Bästenhardt

Erst Ende der fünfziger Jahre nördlich der Bahnlinie begründet, ist Bästenhardt der jüngste Mössinger Stadtteil. Archäologische Grabungen lassen jedoch den Schluss zu, dass dort bereits lange vor unserer Zeit Menschen gelebt haben. So wurden Grabhügel aus der Hallstatt- und Keltenzeit (um 800-500 v. Chr.) gefunden, mit wertvollen Grabbeigaben, wie einem goldenen Ohrring, einer Lanzenspitze, Bronzegefäßen oder einer prachtvollen Scheibenfibel.

In den Gemeindeakten ist Bästenhardt erstmals im altwürttembergischen Lagerbuch von 1522 erwähnt. Aus dem Jahr 1663 wird von einem Waldbrand berichtet, den unvorsichtige Bettelleute am 9. April verursachten. Der Name Bästenhardt geht auf die alten Bezeichnungen "Böschen" (Gebüsch) und "Hardt" (ein lichter, meist auch als Weide genutzter Laubwald) zurück. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der "Böschenhardt" durch Rodung des vorhandenen lichten Niederwaldes schließlich einer landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt. Doch der Ertrag war bedingt durch die lehmigen und nassen Böden gering.

Als es in den Jahren des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg angesichts steigender Einwohnerzahlen immer schwieriger wurde, der Wohnungsnot durch ausreichend preisgünstige Bauplätze zu begegnen, ist 1958 der erste Bebauungsplan für den Bereich zwischen der heutigen Butzenbad-, Tannen-, Bästenhardt- und Öhrnbachstraße erstellt worden. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten begann 1960 die Bebauung. Am höchst gelegenen Teil Bästenhardts ist später die gleichnamige Grund- und Hauptschule mit Turnhalle und Kindergarten errichtet worden.

Nachdem die Wohnbebauung rasch voranging, erfolgte in den Jahrzehnten darauf eine ständige Erweiterung des neuen Stadtteils nach Westen hin, zur Sebastiansweiler Straße und nach Norden, dem Tannbachtal zu.

Durch die Ausweisung neuer Bauflächen kam es zu einem starken Bevölkerungszuwachs. Bästenhardt wurde nach Mössingen so zum größten Stadtteil.